Die E-Mobilität nimmt zusehends Fahrt auf – und lockt auch neue Anbieter an. Die hierzulande bekannten Hersteller müssen mit neuer Konkurrenz rechnen. Immer öfter auch aus China. Ein früher Vertreter ist JAC, der mit dem e-JS4 ein elektrisches Kompakt-SUV anbietet.

Lange kamen unsere Autos aus Europa, vielleicht noch aus den USA. Für eineerste Horizonterweiterung sorgte 1967 Toyota mit dem Marktstart in der Schweiz. Zu Beginn noch eher kritisch beäugt, erfreuten sich die neuen Autos aus Japan schnell wachsender Beliebtheit. Schon nach fünf Jahren lag Toyota auf Platz vier der Schweizer Verkaufsstatistik. Man erkannte früh, dass die Japaner nicht nur zuverlässig waren, sondern auch einfach viel Auto fürs Geld boten – und nach wie vor bieten. Damit hat Toyota sicherlich auch Pionierarbeit geleistet, das Image asiatischer Autos positiv geprägt und den Weg für weitere Anbieter geebnet. Autos aus Japan sind inzwischen fester Bestandteil im Strassenbild und mit Kia, Hyundai und Genesis haben sich auch koreanische Marken etabliert.

Neulinge aus China

Der chinesische Automarkt ist gigantisch. 23,6 Millionen Neufahrzeuge wurden 2022 verkauft. 6.5 Millionen davon rein elektrisch oder als Plug-in-Hybrid. Rund die Hälfte der Verkäufe in China entfällt auf heimische Marken. Hersteller, die man in Europa zumeist nicht kennt. Noch. Denn immer mehr Marken nehmen den Marktstart in Europa- und auch in der Schweiz in Angriff. In den teureren Preissegmenten wird es sicherlich Zeit brauchen, um gegen die etablierten, vornehmlich deutschen Hersteller anzukommen. Doch im erschwinglicheren Sektor, wo die Kunden stärker auf den Preis achten, könnten sich die Autos aus China zur ernsthaften Alternative entwickeln.

Ein Pionier, wenn es um chinesische Autos in der Schweiz geht, ist der private Importeur Auto Kunz AG in Wohlen. Schon 2019 stand hier mit dem JAC e-S2 ein erstes E-Auto aus China beim Händler – für weniger als 30 000 Franken. JAC ist in China schon seit 1964 aktiv, führt ein Joint Venture mit Volkswagen (China) und hat eine Palette, die vom Kleinwagen bis zum LKW reicht. Mehr als 500 000 Autos pro Jahr.

Elektrische Palette in der Schweiz

Der JAC e-S2, der den Auftakt für die Marke in der Schweiz bedeutete, ist inzwischen nicht mehr erhältlich. Mit dem e-JS4 folgte jüngst ein 4,41 Meter langer Elektro-Crossover, der laut WLTP-Norm 410 Kilometer Reichweite bietet – und schon ab 35 989 Franken zu haben ist. Mit dem e-JS1 wird das JAC-Angebot in der Schweiz ab November nach unten abgerundet. Im Kleinwagen gibt es 330 Kilometer Norm-Reichweite für 17 989 Franken. Das macht den maximal 105 km/h schnellen Stromer zum günstigsten E-Auto in der Schweiz!

Text: Philipp Aeberli