Mit seiner Premiere an der Auto Zürich wird der Kleinwagen JAC e-JS1 zum günstigsten Elektroauto der Schweiz. Auch andere chinesische Hersteller suchen das Scheinwerferlicht der grössten Automesse der Schweiz. Wir stellen die neuen Player vor.

Kleine und bezahlbare Elektroautos sind auf dem Markt bisher Mangelware. Doch das ändert sich in naher Zukunft: Dieses Frühjahr hat VW mit dem ID. 2all die Studie eines Elektro-Kleinwagens vorgestellt, der 2025 für unter 25’000 Franken starten soll. Schon im Frühjahr 2024 bringt Citroën den soeben enthüllten ë-C3 auf die Strasse: Der «Elektro-Döschwo» soll wie sein berühmter Urahn Basismobilität ins Elektro-Zeitalter bringen und für wohl unter 25’000 Franken bis zu 320 Kilometer weit stromern. Auch andere Marken von Mutterkonzern Stellantis wollen bald mit günstigen Stromern nachziehen: So will Fiat ab 2024 den vergangenes Jahr eingestellten Panda ebenfalls wieder zurückbringen – elektrisch und bezahlbar.

Die europäischen Autobauer tun gut daran, ihre Budgetstromer bald auf den Markt zu bringen. Denn immer mehr chinesische Hersteller drängen mit modernen E-Autos auf den Markt, die sich punkto Technik und Qualität nicht mehr vor den hiesigen Anbietern verstecken müssen und sie beim Preis teils deutlich hinter sich lassen. Auch an der aktuell statfindenden Auto Zürich (siehe Box) feiern gleich mehrere neue China-Modelle ihre Schweizer Premiere, die westliche Autobauer gehörig unter Druck setzen dürften.

Mini-Stromer für unter 20’000 Franken

Allen voran der erstmals in Europa zu sehende JAC e-JS1, der mit einem Kampfpreis ab 17’989 Franken den Dacia Spring vom Thron des bisher günstigsten Stromers der Schweiz verdrängt. Der 3,65 Meter kurze und nur knapp 1200 Kilo schwere Elektro-Kleinwagen, der wie der Kompakt-SUV e-JS4 von Auto Kunz in die Schweiz importiert wird, soll mit seinem 31 Kilowattstunden (kWh) grossen Akku rund 300 Kilometer weit kommen. Angetrieben wird der Citystromer von einem E-Motor mit 61 PS (45 kW) und 150 Nm. Der JAC e-JS1 steht ab November beim Händler.

Nochmals eine Nummer kleiner als der JAC ist das Modell Dyo vom ebenfalls bisher unbekannten Anbieter Elaris. Der nur 2,87 Meter kurze Zweisitzer, der an der Auto Zürich seine Schweizer Premiere feiert, ist vornehmlich für die Stadt konzipiert, wiegt weniger als eine Tonne und schafft eine Spitze von 110 km/h. Seine 30-kWh-Batterie soll eine Reichweite zwischen 230 und 275 Kilometer ermöglichen. Die Preise des Mini-Stromers starten bei 19’990 Franken. Deutlich erwachsener und gefälliger präsentiert sich der 4,70 Meter lange Elektro-SUV Beo, den Elaris ebenfalls in den Zürcher Messehallen vorstellt. Der Beo startet ab 39’990 Franken.

China kann auch luxuriös

Eine weitere Schweizer Premiere feiert der als Premium-Elektro-Shuttle bezeichnete Mifa 9 von Maxus. Der 5,27 Meter lange Luxus-Van bietet Platz für bis zu acht Passagiere und stromert mit einer Akkuladung (90 kWh) bis zu 440 Kilometer weit. Geladen wird mit maximal 120 kW am DC-Schnelllader, für den Vortrieb des Mifa 9 sorgt ein 245 PS (180 kW) starker E-Motor an der Vorderachse. Die Preise des Luxus-E-Shuttles starten ab 65’900 Franken.

Zur echten Konkurrenz für hiesige Hersteller könnte auch der Voyah Free werden. Der grosse und luxuriöse Elektro-SUV von Autobauer Dongfeng überzeugt mit gefälligem Design und mächtig Power: Mit seinen 489 PS (360 kW) und 720 Nm beschleunigt der Newcomer in 4,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100! Dank Mega-Akku (106 kWh) stromert der Free bis zu 500 Kilometer weit. Doch auch die Preise sind mit 69’990 Franken im Premium-Segment angesiedelt.

Bereits zum dritten Mal dabei an der Auto Zürich ist der unabhängige chinesische Hersteller Aiways. Das SUV-Coupé U6 teilt sich die Technik mit dem ebenfalls erhältlichen Kompakt-SUV U5 und wird von einem 218 PS (160 kW) und 315 Nm starken E-Motor an der Vorderachse angetrieben. Der 63-kWh-Akku soll für rund 400 Kilometer reichen. Die Preise des dynamischen Aiways U6 starten ab 48’990 Franken.

Text: Andreas Engel